„Es gab eine Reihe von Produkten, die selbst noch in den Kinderschuhen steck- ten. An dieser Stelle eine Entscheidung zu treffen, war schon mal die erste Heraus- forderung", so Mirko Seidel, verantwortlich für das Projekt bei der Stadtwerke Ros- tock AG. Nach gemeinsamer Bewertung der verfügbaren Technik mit dem Tochterun- ternehmen der Rostocker Stadtwerke, der Stadtwerke Netzgesellschaft mbH, erfolg- te die Vergabe an die Firma Walther-Wer- ke bzw. Mennekes Elektrotechnik. Parallel dazu wurde das erste E-Mobil angeschafft, der Mitsubishi i-Miev. Unterstützend kam hinzu, dass die Hansestadt ein großes In- teresse am Aufbau einer Ladeinfrastruktur hatte und selber E-Autos anschaffte. Mario Ludewig aus dem Bereich der Unternehmensentwicklung, zuständig u.a. für die Mitarbeit an der Elektromobilitäts- strategie der Hansestadt Rostock im Rah- men der Erstellung des Mobilitätsplans Zukunft (MOPZ), betont in diesem Zusam- menhang auch die "Vorreiterrolle, die wir als Unternehmen zu einem relativ frühen Zeitpunkt zusammen mit der Stadt einge- nommen haben." Im Dezember 2011 wurde die erste Ladesäule auf dem Betriebsgelände am Schmarler Damm eingeweiht, gefolgt von einer Station am Haus des Bauens und am Technologiezentrum Warnemünde, in Kooperation mit VTP Projektmanagement. Letztere war sowohl als Parkscheinauto- mat als auch als Ladesäule gedacht. „Eine Technologie, die sich im Nachhinein als noch nicht ausgreift erwies. Der erste Ler- neffekt für uns", so Seidel. Die Station wird heute ausschließlich als Ladesäule genutzt. Die Resonanz auf diese Pilotprojekte war verhalten, da E- Autos noch eine Seltenheit waren, aber sie war da. Ansporn genug, um weiter- zumachen. Darüber hinaus hatten sich die Stadtwerke spürbar einen Namen als Ansprechpartner in Sachen E-Mobilität gemacht. Der Zugang an den Stationen erfolgt mittels einer Mobilitätskarte. Inzwischen sind fast 100 kostenfreie Ladekarten in Umlauf – ein wichtiger Anhaltspunkt für das steigende Interesse und den richtigen Weg. Mobilitätskonzept a. nach den „Points of Interest" bewertet, das heißt, es gibt Anhaltspunkte für einen bestimmten Bedarf. Gibt es Büroräume? Wie hoch ist der Parkdruck? Auch hier ist eine enge Abstimmung mit der Stadt notwendig, um beispielsweise Parksituati- onen richtig einzuschätzen. „In der Regel haben wir bisher immer einen Kompromiss mit den Verantwortlichen der Stadt, insbe- sondere mit dem Amt für Verkehrsanlagen und dem Umweltamt, gefunden, der auf gegenseitiger Zufriedenheit beruht", be- wertet Seidel die Zusammenarbeit. Um die Ladeinfrastruktur auszubau- en, wurde sich zusätzlich systematische Hilfe geholt: Im November 2016 erging die durch das Landesförderinstitut geför- derte Bestellung zur Erstellung einer Mo- bilitätsstudie an den Dienstleister Argus Stadt- und Verkehrsplanung, der seine Fähigkeiten bereits in Hamburg unter Be- weis stellte. Die erstellte Studie STALIS – Standortbestimmung E-Ladeinfrastruktur Rostock – hat attraktive Standorte in der Hansestadt unter Berücksichtigung von Kriterien wie Verkehrsaufkommen, Bevöl- kerungsdichte oder Freizeitnutzung er- forscht. Dafür wurde das Stadtgebiet mit einem Wabenraster überzogen, eine Wabe entsprechend bewertet, sodass 15 poten- ziell günstige, aber noch grobe Standorte ermittelt wurden. „In einem zweiten Schritt folgt die Analyse dieser einzelnen Stand- orte. Innerhalb der einzelnen Waben wer- den wir nun prüfen, wo ein Anschluss an die Ladeinfrastruktur möglich ist“, gibt Vor- stand Ute Römer im Rahmen der Vorstel- lung der neuen Ladesäule „Am Strande“ in Rostock einen Ausblick. Wie kommt der Pflanzerstecker auf die Säule – Design und Folierung Auch vorgeführt wurde dabei das neue Design. Konzeptionell entwickelt, umgesetzt und mit der Firma Reprotech- nik GmbH auf die Säule gebracht, wurde es durch die Unternehmenskommunikati- on des Energiedienstleisters: „Die Elekt- romobilität in der Stadt vorantreiben, heißt auch, sie sichtbarer zu machen. Zum einen kam dieser Wunsch von den Projektbetei- ligten, aber auch wir im Bereich haben uns dazu entschieden, die Ladesäulen noch präsenter zu gestalten", erklärt Thomas Stengel das moderne Aushängeschild der Stadtwerke. Aber wer entscheidet eigentlich, wo und warum welche Säulen aufgebaut werden? Mögliche Standorte werden u. Es wurden Vorschläge entwickelt, die die umweltfreundliche Fortbewe- gung symbolisieren. Der Ladestecker als Fest in der Hansestadt Rostock verwurzelt, verbindet die Stadtwerke Rostock AG mit der SIV.AG eine langjährige engagier- te Partnerschaft. Wir dan- ken herzlich für den Gast- beitrag unseres Kunden. Zukunftsmotor Elektromobilität Pflanze, Ökostrom für eine saubere Fort- bewegung. Die Farbe grün dominiert, um Assoziationen mit Natur und Umwelt zu wecken. Unser Logo ist präsent auf der Vorder- und Rückseite. Auch die anderen Stationen werden diesem Design schritt- weise angepasst. Blick in die Zukunft Vorstand Ute Römer: „Wir fühlen uns für den Ausbau der zukunftsorientierten Technik verantwortlich. Wir müssen schon jetzt mit dem Ausbau der Infrastruktur die Grundlage für einen emissionsfreien Verkehr schaffen, leisten damit unseren Beitrag zum Mobilitätskonzept der Han- sestadt Rostock und freuen uns auch, die Elektromobilität in den umliegenden Gemeinden voranzutreiben. Die Inbetrieb- nahme der Ladesäule in Graal-Müritz ist dafür eine gelungener Start.“ (ts, kh) >> Mirko Seidel Abteilungsleiter Straßenbeleuchtung/Lichtsignal- anlagen in der Hauptabteilung Licht Stadtwerke Rostock AG Telefon +49 381 8051910 mirko.seidel@swrag.de www.swrag.de SIV.NEWS 3/2017 7 Titelthema