während der leitveranstaltung informierte sich auch in diesem jahr die branche zu allen relevanten themen und gab impulse für aktuelle entwicklungen. kontroverse debatten gab es unter anderem rund um die freihandelsabkommen, den gewäs- serschutz und die preispolitik. aber auch benchmarking, personalfragen und digi- talisierung standen im fokus. auch die siv.ag war mit am start. benchmarking das thema benchmarking ist für die branche sehr wichtig. zum einen, wie hermann löhner, fernwasserversorgung franken, darstellte, durch die fertigstel- lung der branchen- und hauptkennzahlen, zum anderen durch die bedeutung, die das benchmarking im rahmen von vergleichen der aufsichtsbehörden und beim nachweis einer rationellen betriebsführung hat. wenn auch die beteiligungszahlen verbes- serungswürdig seien, unterstrichen die po- diumsteilnehmer "wasserentgelte zwischen benchmarking und kartellrecht" die wich- tige rolle und notwendigkeit, das bench- marking weiter auszubauen: hermann löhner, dr. arnold quadflieg vom hes- sischen umweltministerium und annette bangard vom bundeskartellamt wiesen auf dessen relevanz hin. in dem bericht des bundeskartellamtes zur großstädtischen wasserversorgung findet sich diese auf- fassung ebenfalls. darin zeigt sich auch die schwierigkeit von vergleichen bestimmter typfälle, die annette bangard auf der ta- gung beleuchtete. der bericht lässt für die branche im übrigen erkennen, dass auch das bundeskartellamt die bestrebungen der branche nach transparenz und einheit- lichen grundlagen für die kalkulation von wasserpreisen anerkennt. aus sicht der branche finden sich dort meh- rere ansatzpunkte, um in der diskussion um die kalkulationsgrundlagen weiterzu- kommen. in der anschließenden diskussion lag der schwerpunkt auf einem möglichen zeitlimit für die branche, um mit den neu- en entwicklungen im benchmarking eine weitere verbesserung zu bewirken. der vertreter des bundesumweltministeriums, axel borchmann wies in diesem zusam- menhang auf die wichtigen kennzahlen hin, die sich aus dem katalog vorsorgender leistungen ergeben. dieser katalog zeige, wie wichtig ökologische kennzahlen seien. digitalisierung andreas reisen, referatsleiter im in- nenministerium, zeigte die risiken der digitalisierung der wasserwirtschaft auf. die it-sicherheit sei einer der wichtigsten bestandteile der "digitalisierung in der wasserwirtschaft". ralf wegner von der siemens ag und gerhard mauer von ewe wasser stellten auf die chancen ab, die die verbesserung der daten und die digitali- sierung bieten. es wurde die enge verknüp- fung dieses themas mit der energieseite des bdew und speziell mit der energie- wende deutlich. denn einen großteil der kosten in der wasserwirtschaft stellen die stromkosten dar. hier sind folgerichtig viele ansätze zu finden, die zunehmende digitalisierung zur kosteneinsparung nutzen. dies zeigen auch die erfahrungen in der bdew-pro- jektgruppe zur digitalisierung der wasser- wirtschaft. so sehr einigkeit besteht, dass die digitalisierung unaufhaltbar ist, so unterschiedlich ist die auffassung, wenn es um die verlegung von glasfasernetzen in der kanalisation geht. in der debatte dominierte ein schlagabtausch zwischen harry aichele von fast opticum, der die verlegung stark befürwortet und gerd klinke, der eher schlechte erfahrungen bei den berliner wasserbetrieben gesammelt hat. insgesamt zeigt die branche aber eine gesunde neugier auf die projekte der digi- talisierung. demografischer wandel enger als es auf den ersten blick scheint, hängt die digitalisierung mit den heraus- forderungen zusammen, die durch den demografischen wandel entstehen. markus ulmer, stadtwerke karlsruhe und fabiola gerpott, uni bremen zeigten lösungsan- sätze auf. gewässerschutz der zweite tag der tagung stand im zei- chen des gewässerschutzes. während sich ein block mit pestiziden und arzneimitteln befasste, ging es im nachfolgenden block um das thema nitrat. nitrat ist ein dauerbrenner und der zank- apfel zwischen wasserwirtschaft und land- wirtschaft. wie sehr hier die positionen auseinander liegen, zeigte die diskussion, in der zunächst jörg rechenberg, umwelt- bundesamt, eine bestandsaufnahme mit deutlich beunruhigenden ergebnissen und die herangehensweise der umweltbehör- den darstellte. für den bdew von beson- derer bedeutung sind die ergebnisse des gutachtens der firma mocons, die die ko- sten für die wasserversorger durch nitrat- belastung untersucht hat. die vorläufigen ergebnisse dieser studie stellte prof. dr. mark oelmann vor, der nicht nur das gut- achten für den bdew verfasst hat, sondern auch für das umweltbundesamt weitere analysen, aufbauend auf dem bdew-gut- achten und unter einbeziehung volkswirt- schaftlicher kosten, durchführen wird. falls sie nicht dabei sein konnten, finden sie alle vorträge und einige fotos unter www.bdew.de. (jr) wasserwirtschaftliche jahrestagung des bdew 2016 fachgebietsleiter geschäftsbereichwasser/abwasser bdew telefon +49 30 300199-1211 joerg.rehberg@bdew.de ra dr. jörg rehberg >> w weitere informationen unter www.bdew.de r impressionen: dr.arnold quadflieg, hessi- sches umweltministerium 11 siv.news 3/2016 wasserwirtschaft telefon +4930300199-1211